Skitour zur Ötzi-Fundstelle
Letzte Woche hat unsere heuer erste Ötzi Glacier Tour stattgefunden. Bei der Dienstagtour – so heißen wir unsere wöchentlich stattfindene öffentliche Tour – waren sieben Leute mit dabei und wir freuen uns nach wie vor über die begeisterten Rückmeldungen, die wir von Bergführer Robert und von zwei Teilnehmern erhalten haben. Vielen Dank! 🙂 Die Tour hat als Skitour stattgefunden, wie alle öffentlichen Touren in diesen Monaten.
Die freudigen Rückmeldungen und die aktuellen Schneeverhältnisse haben wir zum Anlass genommen, bei unserer Mitarbeiterin Silvia Tumler nachzufragen, wie die Ötzi Glacier Tour mit Tourenskiern so abläuft. Die passionierte Tourengeherin kümmert sich bei uns unter anderem um die Organisation der Ötzi Glacier Tour. Ihr Fazit: “Die Ötzi Glacier Tour ist für sichere und erfahrene Skifahrer als Einstiegskitour geeignet.”
Im Winter zur Ötzi-Fundstelle
Das ganze Jahr über bietet der archeoParc geführte Touren zur Ötzi-Fundstelle an, die Ötzi Glacier Tour. Die Anmeldung erfolgt online, per Telefon oder direkt im archeoParc. Ein besonderes Erlebnis ist es, die Fundstelle im Winter mit den Tourenski zu besuchen und – je nach Schneeverhältnisse – tolle Abfahrten im Pulverschnee zu genießen.
Tourenverlauf
Um es vorweg zu nehmen: Die Route der Ötzi Glacier Tour verläuft zum Großteil über Gletscher, das heißt, es sind nur wenige, kurze steile Anstiege dabei. Wir starten unsere Tour an der Talstation der Schnalstaler Gletscherbahn in Kurzras, von wo aus wir mit der Gondel auf die Bergstation Grawand fahren. Nach einer kurzen Einweisung des Bergführers geht es erst einmal über die Piste den Gletscher bergab zu den Finail-Liften. Diese queren wir, verlassen die gesicherte Piste und begeben uns ins freie Gelände. Je nach Schneeverhältnisse können wir noch ein Stück queren oder eine kurze Abfahrt auf den Hochjoch-Ferner machen.
Dann heißt es Felle aufziehen und immer bergauf! Über den Kreuzferner erreichen wir unseren höchsten Punkt, das Hauslabjoch (3280 m). Eine kurze Abfahrt bringt uns zum Tisenjoch (3210 m), der Fundstelle von Ötzi. Nach dem Aufstieg zurück auf das Hauslabjoch hoffen wir auf gute Schneeverhältnisse für die Abfahrt in das Hochjochtal. Dort heißt es wieder Felle aufziehen für letzten Anstieg zur Skipiste, wo wir über die Talabfahrt nach Kurzras zurückkehren.
Verpflegung für unterwegs
Für die Verpflegung während der Tour ist jeder selber verantwortlich. Es besteht keine Möglichkeit zu einer Einkehr während der Wintertour! Wichtig ist genügend zu Trinken mitzunehmen – ca. 1 bis 1,5 Liter sind ausreichend. Warme Getränke, wie Tee mit Honig oder Zucker oder warmer Saft sind hierfür empfehlenswert. In dieser Höhe ist es oft sehr kalt und auch windig.
Unsere Bergführer machen in der Regel drei Zwischenpausen, in denen die Möglichkeit besteht sich zu stärken. Ein belegtes Brot und Müsliriegel, Trockenfrüchte, Nüsse, Schokolade eignen sich super für einen energiereichen Zwischensnack.
Wenn du beim Packen bist, schau mal in die Webcam, die die Uni Innsbruck am Tisenjoch betreibt. Sie zeigt aktuelle Bilder von der Ötzi-Fundstelle und liefert gleich Wetter- und Temperaturdaten mit.
Ausrüstung für die Skitour zur Ötzi-Fundstelle
Wie Du siehst, sind wir zum großen Teil auf Gletscher oder auch auf gesicherter Piste unterwegs. Es erwarten uns aber trotzdem ein-zwei kurze, aber steile Anstiege. Für diese Passagen ist es ratsam, Harscheisen mit dabei zu haben. Außerdem brauchst Du – wie bei jeder Tour im freien Gelände – eine komplette Lawinenausrüstung mit Sonde, Schaufel und LVS. Diese wird Dir bei Bedarf von unserem Bergführer zur Verfügung gestellt. Tourenski, Schuhe und Stöcke können direkt vor der Tour (bitte telefonisch vereinbaren und uns Bescheid geben) oder bereits am Vortag im Skiverleih Stricker in Kurzras ausgeliehen werden. Der Skiverleih Stricker liegt zwei Gehminuten von unserem Treffpunkt.
Bei der Kleidung hat sich für mich am besten das Zwiebelschalenprinzip bewährt. Mehrere Schichten und eine winddichte Jacke sorgen für genügend Wärme. Auch ein Unterhemd zum Wechseln, wenn man schnell schwitzt, kann ich nur empfehlen. Je nach Temperatur kann man an der Fundstelle die unterste Kleidungsschicht wechseln. Zur Standardausrüstung gehören des Weiteren Mütze, Handschuhe, Sonnenbrille und Sonnencreme. Die Sonnenintensität am Gletscher ist sehr hoch und ein guter Schutz unbedingt erforderlich. Auch ein Skihelm für die Abfahrten kann gerne mitgebracht werden.
Egal ob der Tag sonnig oder wolkig beginnt und wie die Wettervorhersage ist, das Wetter in den Bergen kann sehr schnell umschlagen und das muß man bei seiner Ausrüstung unbedingt berücksichtigen. Mein Motto ist immer: „Lieber eine Schicht zu viel, die ich Ausziehen kann, als den ganzen Tag frieren.“
Als Einstiegsskitour geeignet
Wenn Du also auf der Piste ein sicherer und erfahrener Skifahrer bist und eine gute Grundkondition hast, steht einem unvergesslichen Gletschererlebnis nichts mehr im Wege – selbst ohne Skitourenerfahrung.
Hast du Lust auf dieses außergewöhnliche Winterabenteuer bekommen oder du magst uns über deine Winter-Tour zur Fundstelle berichten?
Melde dich über unser Onlineformular an oder schreib uns an info@archeoparc.it. Wir freuen uns!