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Wie ist Ötzi gestorben?

Ja, die Frage „Wie ist Ötzi gestorben?“ treibt viele um. Wir sprechen wohl bei fast allen Führungen darüber. Unsere Kulturvermittlerin Irene Egger erzählt wie sie kürzlich mit Zehnjährigen am Bogenschießsstand im Freilichtbereich darüber diskutiert hat:

Letzten Dienstag war eine vierte Grundschulklasse zu Besuch im archeoParc. Beim Bogenschießen fragte ein Schüler, ob Ötzi wirklich von einem Pfeil verwundet wurde und daran gestorben ist. Daraufhin folgte eine Flut von Fragen und Kommentaren. Alle Kinder schauten mich mit großen Augen erwartungsvoll an. Ich versuchte mich kurz zu fassen:

Bogenschießen im archeoParc Freigelände<br/>Tiro con l’arco nell’area all’aperto dell‘archeoParc<br/>Bow and arrow on the archery range at the outside area of archeoParc Val Senales<br/>
© ganeshGraphics. G. G. Neumair

Der Pfeilschuss

Der Pfeilschuss war tatsächlich mit großer Wahrscheinlichkeit die Todesursache Ötzis. Dadurch wurde nämlich die Rückwand einer großen Arterie verletzt, was starken Blutverlust zur Folge hatte. Die kleine, 21 mm lange und 17 mm breite, Pfeilspitze aus Feuerstein steckt immer noch im Körper der Mumie. Sie wurde erst 2001, zehn Jahre nach dem Fund Ötzis, auf Röntgenbildern entdeckt. Daraufhin wurde auch eine kleine Wunde im linken Schulterbereich ausfindig gemacht. Die Pfeilspitze ist etwa 5-7 cm in den Körper eingedrungen.

Die Kinder staunten darüber, dass ein Pfeil mit Feuersteinspitze dermaßen gefährlich sein kann. Weitere Fragen sprudelten nur so heraus. „Wer war der Mörder? Wo ist der Pfeil geblieben?“…

Eine der Mitmachstationen in der Ausstellung zum Ötzifund im Besucherzentrum des archeoParc Schnalstal lädt dazu ein Ötzis Geschichte an der Magnetwand zu gestalten<br/>Una delle attività proposte ai visitatori nelle esposizioni nel centro visitatori dell’archeoParc Val Senales è comporre la storia di Ötzi su una parete magnetica<br/>One of the hands-on activities proposed in the exhibitions inside the visitor’s center of archeoParc Val Senales: composing Ötzi’s story on a magnetwall
archeoParc Schnalstal, photo: Johanna Niederkofler

Der Mord

Natürlich werden wir nie erfahren wer der Mörder war und was damals vor über 5.000 Jahren am Tisenjoch wirklich geschehen ist. Die Vermutung, der Mann aus dem Eis sei aus dem Hinterhalt ermordet worden, liegt allerdings nahe. Es bleibt die Frage, ob es kurz vor Ötzis Tod noch zu einem Kampf gekommen ist. An der rechten Hand hatte sich Ötzi, wohl einige Tage vor seinem Tod bei einem Nahkampf eine tiefe Schnittwunde zugezogen. 2013 ergab eine Analyse, dass sich im hinteren Teil des Großhirns unmittelbar vor seinem Tod zwei Blutergüsse gebildet hatten. Unklar ist, ob die Verletzungen durch einen Sturz oder einen Schlag auf den Kopf entstanden sind. Vielleicht hat ihn der Angreifer nach dem tödlichen Schuss noch einmal umgedreht, um ihm den Pfeil aus der Schulter zu ziehen. „Ja genau! Und deshalb hat er den Arm so komisch verdreht“, rief ein Mädchen aufgeregt.

Das wäre möglich. Es könnte aber auch ganz anders gewesen sein. Überlege doch mal! Auch im archeoParc werden Ideen gesammelt und Geschichten verfasst. Es gibt in im archeoParc-Besucherzentrum sogar eine Magnetwand, an der jeder die Möglichkeit hat, Ötzis Story zu gestalten…

Wie geht deine Geschichte? Schreib uns  gerne an info@archeoparc.it, wir freuen uns!